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Medizinstudium finanzieren

Von BAföG bis Nebenjob

Das Medizinstudium ist zweifellos eine der anspruchsvollsten Ausbildungen. Neben dem Lernpensum ist es auch finanziell nicht immer leicht zu stemmen. Denn obwohl in Deutschland an vielen Hochschulen keine Studiengebühren erhoben werden, ist das Studium nicht kostenfrei. Um dein Studium als angehende:r Mediziner:in zu finanzieren, hast du verschiedene Möglichkeiten. 

Eine Medizinstudentin prüft ihren Förderbescheid.
Dein Medizinstudium kannst du auf unterschiedliche Arten finanzieren. ©iStock/urbazon

Lesedauer: 6 Minuten

Als Medizinstudent:in zahlst du, solange du nicht an einer privaten Uni eingeschrieben bist, zwar keine Studiengebühren – umsonst ist dein Studentenleben dennoch nicht. Im Normalfall sind bei der Einschreibung bzw. Rückmeldung zu jedem neuen Semester Sozialbeiträge für die Leistungen des Studentenwerks, der Studierendenvertretung und ggf. für ein Semesterticket für den öffentlichen Nahverkehr zu entrichten. In einzelnen Ländern kommen noch Verwaltungskosten hinzu. Und natürlich stehen monatlich die anfallenden Lebensunterhaltskosten wie Miete, Einkäufe und Handyvertrag etc. an. Wie kannst du also während des Medizinstudiums dein Leben finanzieren?

Stipendien und Förderprogramme

Eine der ersten Anlaufstellen für finanzielle Unterstützung sollte die Suche nach Stipendien und Förderprogrammen sein. Es gibt viele Stiftungen, Organisationen und Universitäten, die Stipendien speziell für Medizinstudierende anbieten. Auch die Kassenärztlichen Vereinigungen fördern dein Studium mit Zuschüssen – zum Beispiel, wenn du dich für einen anschließenden Weg in die Niederlassung entscheidest. Informiere dich über öffentliche Förderprogramme, die in deinem Bundesland verfügbar sind. 

Nebenjobs und Teilzeitarbeit

Um während deines Studiums Geld zu verdienen, kannst du Nebenjobs oder Teilzeitarbeit annehmen. Im Idealfall sammelst du hier bereits erste Erfahrungen im Gesundheitsbereich, zum Beispiel als Stationshilfe, Präpassi oder Assistent:in im Schlaflabor. Viele Kliniken bieten verschiedene Jobs für Studierende an, schau einfach im Internet oder am schwarzen Brett der Klinik nach. Nicht wenige Medizinstudierende absolvieren eine mehrmonatige Ausbildung als Sanitäter:in und verdienen so Geld für das Studium und arbeiten schon im medizinischen Bereich. Achte nur darauf, dass du trotz Nebenjob genug Zeit für dein Studium und deine Lernziele hast.

BAföG und Bildungskredite

Durch das sogenannte Bundesausbildungsförderungsgesetz (kurz: BAföG) erhalten unter anderem junge Studierende staatliche finanzielle Unterstützung, sofern die Ausbildung förderungsfähig ist. Um diese Leistung zu erhalten, musst du einen BAföG-Antrag ausfüllen. Auf der offiziellen Seite des BAföG-Amtes kannst du dich über die Zusammensetzung und die Höhe des möglichen BAföG-Betrags informieren. Möchtest du einen Bildungskredit in Anspruch nehmen, vergleiche unbedingt die verschiedenen Angebote und schaue genau auf die Zinsen und Rückzahlungsbedingungen. 

Praktika, PJ und Famulatur

Während deines Medizinstudiums musst du einige Praktika absolvieren, dazu dein Praktisches Jahr und die Famulatur abschließen. In der Regel sind diese Praktika unbezahlt, es gibt aber immer mehr Lehrkrankenhäuser oder Arztpraxen, die dir ein monatliches Gehalt zahlen. Informiere dich am besten im Voraus, dann kannst du besser planen.

Behalte deine Finanzen im Blick

Ein guter Überblick über deine Einnahmen und Ausgaben ist entscheidend, um deine Finanzen während des Medizinstudiums im Griff zu behalten. Hilfreich: Erstelle einen Haushaltsplan, in dem du deine Stipendien, Gehalt, Miete, Einkäufe und sonstige Summen festhältst. So kannst du Änderungen sofort vermerken und berücksichtigen. 

Zukunftssicherer Job

Auch wenn du während deines Studiums ab und an knapp bei Kasse bist, bereitest du dich auf einen zukunftssicheren Beruf vor. Gerade mit Blick auf die künftig immer weiter wachsende Zahl  freier Arztsitze, wirst du nach deiner Ausbildung eine Anstellung oder deinen Weg in die Niederlassung finden. 
 

Über die Autor:innen

Das Redaktionsteam der Kassenärztlichen Bundesvereinigung

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) ist die Dachorganisation aller 17 Kassenärztlichen Vereinigungen und vertritt die Interessen von Vertragsärzt:innen und Psychotherapeut:innen auf Bundesebene. Auf »Lass dich nieder!« gibt das Redaktionsteam Medizinstudierenden nützliche Tipps rund ums Studium und teilt Erfahrungen und Fakten rund um die ärztliche Niederlassung.

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