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Schon im Studium die Niederlassung im Blick

Ein guter Plan: Wie sich Medizinstudierende auf die eigene Praxis vorbereiten können

Eine eigene Praxis ist für dich eine attraktive Option nach dem Studium und der Weiterbildung? Schon als Studierende:r  hast du viele Möglichkeiten, dich über das Thema Niederlassung zu informieren – diskutiere mit niedergelassenen Ärzt:innen, frage Wirtschaftsfachleute und nutze die Unterstützung  von Expert:innen der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen). 

Eine Gruppe junger Nachwuchsmediziner:innen tauscht sich im Rahmen eines Workshops mit einer niedergelassenen Ärztin über den Praxisalltag aus.
Wie muss ich einen Praxisablauf organisieren? Wie finde ich Personal und was kommt in Sachen Abrechnung auf mich zu? Auf all diese Fragen haben sowohl niedergelassene Ärzt:innen als auch Expert:innen der Kassenärztlichen Vereinigungen eine Antwort. ©istockphoto/dusanpetkovic

Lesedauer: 4 Minuten

Eine Praxis aufbauen, auf eigenen Beinen stehen und als Unternehmer:in den Praxisalltag selbst gestalten können – die Niederlassung als Arzt oder Ärztin ist attraktiv, bringt aber viele Fragen und vielleicht Unsicherheiten mit sich. Vor allem, wenn du noch mitten im Studium steckst und dich noch nicht intensiv mit dem Thema Niederlassung auseinandersetzen konntest. Wir geben dir einen Überblick, wie du dich schon während des Studiums gut über die Arbeit in der Praxis informieren kannst.

Famulatur und PJ in der Praxis

Wie sieht der Arbeitsalltag in der Niederlassung aus? Was erwartet mich dort? Wie ist es, wenn man sich das erste Mal alleine um Patient:innen kümmert?

Wenn du deine Famulatur nicht nur in der Klinik, sondern zum Beispiel in einer Hausarztpraxis absolvierst, bekommst du Antworten auf all diese Fragen. Du lernst den vielfältigen Praxisalltag kennen und wirst mit großer Wahrscheinlichkeit nicht nur daneben sitzen, sondern selbst erste Gespräche mit Patient:innen führen.

Am Ende deines Studiums hast du noch einmal die Gelegenheit, den Praxisalltag eines Hausarztes oder einer Hausärztin hautnah zu erleben, indem du dein PJ-Tertial dort absolvierst. Dabei profitierst du nicht nur von einer intensiven persönlichen Betreuung, sondern kannst dich auch finanziell fördern lassen – es gibt viele gute Gründe für ein PJ in der Hausarztpraxis.

Spielend zur eigenen Praxis

Dass der Start in die eigene Praxis gar nicht so kompliziert ist, kannst du aber auch schon jetzt herausfinden – mit dem Planspiel »Praxisraum« vom Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland (ZI). Hier kannst du den Aufbau und die Organisation einer Praxis virtuell ausprobieren und so herausfinden, ob dieser Weg der richtige für dich ist.

Auf dem Laufenden bleiben

Der KBV-Newsletter »PraxisNachrichten« liefert regelmäßig frische News rund um die Niederlassung, so dass du schon jetzt aktuelle Entwicklungen zum Thema verfolgen kannst – und auch über bestimmte Förderungen oder Kampagnen rund um die eigene Praxis auf dem Laufenden bleibst.

Auf einen Blick: Kampagnen, Anlaufstellen und Expert:innen

Du kannst dich bei deinem Weg in die Praxis auf vielfältige Unterstützung verlassen. Deine Kassenärztliche Vereinigung hilft dir bei Fragen zur Niederlassung weiter – auch, wenn du dich noch im Studium befindest. Du brauchst also nicht zu warten, bis du dich endgültig entscheiden musst, du kannst dich schon jetzt informieren und dir einen Plan zurechtlegen.

In vielen Bundesländern gibt es spezielle Kampagnen und Informationsangebote rund um die Niederlassung – beispielsweise mit speziellen Aktionstagen, an denen du Expert:innen und niedergelassene Ärzt:innen treffen kannst, die dir Wege zur eigenen Praxis aufzeigen . Dort kannst du zum Beispiel auch mit Wirtschaftsexpert:innen sprechen, die dir erklären, wie du deine Praxis erfolgreich führen kannst. Außerdem erhältst du Informationen zum Abrechnungssystem, zu Gesellschaftsformen oder zur Mitarbeiter:innensuche, zu Arbeitsverträgen und zur Personalführung. 

Nutze außerdem den direkten Draht zu unserer Mentorin Elisabeth Lesche – sie ist Niederlassungsberaterin bei der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg. Sie berät dich zu deinem persönlichen Weg in die Niederlassung und zeigt dir Förderungen auf, die für dich infrage kommen.

Wir haben dir eine Linkliste zusammengestellt, mit Kampagnen, Ansprechpartner:innen der Kassenärztlichen Vereinigungen und besonderen Angeboten rund um die Niederlassung. Es lohnt sich, wenn du regelmäßig deine zuständige KV im Blick behältst, da sich immer wieder neue Angebote und Services ergeben.


Eine Auswahl des Beratungs- und Informationsangebotes der Kassenärztlichen Vereinigungen speziell für den medizinischen Nachwuchs:


KV Baden-Württemberg
Vielfältige Informationen und Angebote zum Thema Betriebswirtschaft und Businessplan.

KV Bayern
Hier erhältst du unter anderem den »Leitfaden Bayern Kompakt«. Er informiert über spezifische Förder- und Fortbildungsangebote und stellt Anlaufstellen und Organisationen vor, die bei der Verwirklichung des Traums von der eigenen Hausarztpraxis helfen.

KV Hessen
Im Doc’s Camp unterstützt die KVH junge Mediziner:innen mit einem umfassenden Programm auf dem Weg in die ambulante Versorgung und hilft bei der Planung der eigenen Praxis.

KV Mecklenburg-Vorpommern
Es gibt unter anderem ein spezielles Seminar für Praxisgründer.

KV Niedersachsen
Erfolgreich in die Niederlassung, Existenzgründertag – intensive Wissensvermittlung im November 2024

KV Nordrhein
Seit 2019 veranstaltet die KVNO mehrfach im Jahr und an wechselnden Orten ihre »Landpartien« und »Stadtpartien«. Im Rahmen dieser Formate kannst du dich über Wege in die eigene Niederlassung, Fördermaßnahmen, Praxisformen sowie Praxisabläufe informieren.

KV Sachsen-Anhalt
Es gibt eine eigene Workshopreihe zum Thema Niederlassung – mit wertvollen Tipps und Hinweisen sowie Antworten auf deine Fragen.

KV Schleswig-Holstein
Mit der Kampagne Mehr.Arzt.Leben! unterstützt die KVSH Medizinstudierende während ihrer Ausbildung, begleitet junge Ärzt:innen auf dem Weg zur eigenen Praxis und informiert über die Auswahl an Niederlassungsmöglichkeiten.

KV Thüringen
Umfangreiche Informationen zum Weg in die Niederlassung, Ansprechpartner:innen sowie eine Fragebörse findest du bei dem gemeinsamen Projekt »ärztescout Thüringen« der KVT unter anderem mit dem Uniklinikum Jena sowie der Landesärztekammer Thüringen.

KV Westfalen-Lippe
Persönliche Beratung rund um die Niederlassung findest du sowohl bei den Zukunftmachern der KVWL als auch beim PRAXISSTART-Team, das dich auf deinem Weg in die Niederlassung begleitet.
 

 

Über die Autor:innen

Das Redaktionsteam der Kassenärztlichen Bundesvereinigung

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) ist die Dachorganisation aller 17 Kassenärztlichen Vereinigungen und vertritt die Interessen von Vertragsärzt:innen und Psychotherapeut:innen auf Bundesebene. Auf »Lass dich nieder!« gibt das Redaktionsteam Medizinstudierenden nützliche Tipps rund ums Studium und teilt Erfahrungen und Fakten rund um die ärztliche Niederlassung.

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