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Motivation

Ohne Wenn und Aber

Du stehst am Anfang deines Medizinstudiums, lernst für deine ersten Prüfungen und merkst: »Eine ganze Menge Holz?« Da du in der Uni ganz anders lernen musst als in der Schule, können dir diese fünf praktischen Tipps für Motivation in Prüfungsphasen helfen.

Medizinstudentin liegt unmotiviert und mit Haaren über dem Gesicht im Bett
Wenn beim Lernen einfach alles zu viel wird, ist Motivation gefragt – und ein paar Tricks. © iStock / Kinga Cichewicz

Lesedauer: 4 Minuten

Das Wichtigste vorweg: Um ausreichend Kraft und Motivation zum Lernen zu haben, darfst du deine körperlichen Bedürfnisse nicht unterschätzen. Schlafen, essen, trinken, soziale Kontakte, sich auch mal belohnen. Das hast du wahrscheinlich schon tausendmal gehört, aber es lohnt sich, einen kurzen Blick darauf zu werfen, warum das eigentlich so ist. Wie du vielleicht weißt, gibt es die intrinsische und die extrinsische Motivation. Intrinsisch: Die besonders starke Motivation, die von innen kommt. Der Wunsch, Menschen zu helfen und zu heilen zum Beispiel. Extrinsische Motivation hingegen ist der Antrieb von außen und somit das exakte Gegenteil. Sich einen bestimmten Ruf zu erarbeiten wäre eine extrinsische Motivation, aber auch das Vermeiden von Strafen. Beispielsweise: Durchs Studium zu fallen. Das verunsichert natürlich total.

 

Stichwort »sicher«: Die sogenannte Bedürfnispyramide nach Maslow zeigt auf, dass man Motivationen entwickelt, um ein höheres Level zu erreichen. Selbstverwirklichung und Individualbedürfnisse sind Wachstumsbedürfnisse und bilden die Spitze der Pyramide. Das heißt aber auch: Erst wenn die Bedürfnisse der darunterliegenden drei Stufen erfüllt wurden, hast du überhaupt Kapazitäten, um Motivation für Höheres, wie Lernen in diesem Fall, zu entwickeln. Da du den Aspekt Sicherheit beim Lernen kaum abdecken kannst, sind soziale Bedürfnisse wie Freundschaft und Partnerschaft besonders wichtig und vor allem die Grundbedürfnisse Schlaf und Essen. Also höre auf deinen Körper und nimm ihn ernst – sonst wird es sehr schwierig mit der Motivation. Die Basis ist klar? Nun zu den konkreten Tipps.

Tipp 1: Mach dir viele kleine Lernpakete

Zerteile große Aufgaben, denn anders wirst du dein Studium nicht schaffen. Im Abi ging das vielleicht und wenn du jemand bist, der schnell lernt – umso besser. Trotzdem: In deinem Studium geht es darum, die gesamte menschliche Medizin zu verstehen, und das wirst du auf diese Weise schlicht nicht schaffen. Außerdem verführen große, unbezwingbare Aufgabenberge zur Prokrastination.

Tipp 2: Kenne deine Motivatoren

Was spornt dich an, was zieht dich runter? Werde dir darüber bewusst. Wenn du deine Motivatoren und Demotivatoren kennst, kannst du damit arbeiten. Beispiel: Es nervt dich, dass du nicht rausgehen kannst, weil du lernen musst? Und du hasst es, bis in die Nacht zu lernen? Dann lerne draußen und beginne so früh, dass du abends frei hast.

Tipp 3: No pressure? Doch, bitte!

Das Lernen vor sich hinzuschieben und auf den letzten Drücker 80 Prozent des Stoffes wegzuschrubben – klingt das nach dir? Dann binde Kommilitoninnen und Kommilitonen ein und erzähle ihnen von deinen Lernplänen. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass du tust, was du dir vorgenommen hast, steigt, wenn du es anderen erzählst. Schließlich steht niemand gerne als unglaubwürdig da.

Tipp 4: Nutze Gruppendynamiken für dich

In eine ähnliche Kerbe schlägt der sogenannte Hawthorne-Effekt, der grob besagt, dass wir uns unter Beobachtung anders verhalten als alleine. Man könnte auch sagen: Unsere Arbeitsleistung ist auch von sozialen Faktoren abhängig. Wenn »jemand guckt« schärfen wir unsere Sinne und bemühen uns besonders, Fehler zu vermeiden – ein Argument für Lerngruppen.

Tipp 5: Tricks dich aus

Ein kleiner Tipp fürs Arbeiten am Rechner: Forschende an der University of British Columbia in Vancouver haben herausgefunden, dass uns ein roter Bildschirmhintergrund wacher und aufmerksamer macht – ein blauer hingegen fördert die Kreativität.

Natürlich gibt es noch viel mehr Punkte, die Einfluss auf deine Motivation haben können. Ein aufgeräumter Schreibtisch, gesunde Snacks, die dich mit Energie versorgen und verschiedene Arten von Belohnungen. Das A und O ist allerdings, dass du herausfindest, was dich motiviert und du deine Grundbedürfnisse trotz hohen Lernpensums weiter im Blick behältst.

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