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Internationale Netzwerke

Erfahrungen für Lehre und Praxisalltag

Was verbindet junge Mediziner:innen auf internationaler Ebene und was kannst du von den Kolleg:innen lernen? Dr. Fabian Dupont setzt sich für den internationalen Dialog ein.

Ein junger Arzt sitzt mit seiner Kollegin an einem Tisch und hört ihr aufmerksam zu.
Auf internationalen Konferenzen findet ein wertvoller Dialog zwischen Ärzt:innen aus aller Welt statt. ©pexels/thirdman

Lesedauer: 6 Minuten

Dr. Dupont ist Assistenzarzt für Allgemeinmedizin und seit 2019 auch als Vorstandsmitglied der JADE – der Jungen Allgemeinmedizin Deutschland – aktiv. Zudem ist er Mitglied im EYFDM (European young family doctors movement), dem europäischen Netzwerk für angehende und junge Haus- und Familienärzt:innen. Sein Interesse für internationale Medizin und Verbände entdeckte er während seiner Zeit im Ausland. Dupont hat sein Medizinstudium an der TU München absolviert, aber viele Stationen außerhalb Deutschlands kennengelernt. »Ich war tatsächlich schon an vielen Orten und habe dort eine Menge Erfahrungen gesammelt. Ich war in Belgien, der Schweiz, Spanien, USA, England, Neuseeland, Süd- und Ostafrika sowie in den Niederlanden. Es ist unheimlich inspirierend zu sehen, wie dort gelehrt wird. Was wird dort anders gemacht, was können wir mitnehmen und lernen?«

Konferenzen und Austauschprogramme für junge Mediziner:innen

»Ich kann nur jedem Arzt, jeder Ärztin in Weiterbildung empfehlen, eine Konferenz wie die EYFDM (European Young Family Doctors Movement) zu besuchen. 2023 wird sie in Brüssel stattfinden. Vor jeder Konferenz gibt es den sogenannten Pre-Conference-Exchange – eine Möglichkeit, den Alltag einer Praxis im Ausrichterland hautnah zu erleben. Das heißt, man arbeitet ein oder zwei Tage in einer Praxis vor Ort.« Eine Chance, die es auch für längere Perioden gibt, aber eher seltener genutzt wird. »Natürlich gibt es auch Programme, die einen Austausch für mehrere Wochen vorsehen. Hier ist die Anerkennung oft ein Thema. Das hindert schon einige Studierende daran, für längere Zeit mal ins Ausland zu gehen. Da können wir von anderen Ländern noch lernen. Aus Spanien oder Osteuropa, aber auch aus Frankreich beispielsweise gehen sehr viele Nachwuchsärzt:innen in andere Länder während des Studiums bzw. in der Weiterbildung«, meint Dupont.  

Dabei sind es gerade Erfahrungen im Austausch mit internationalen Kolleg:innen, die die alltägliche Arbeit beeinflussen können. Dupont: »Schließlich behandeln wir ja auch hier immer mehr Menschen aus anderen Ländern. Wenn man weiß, aus welchem System sie kommen, welche Erwartungen sie haben, fällt die Kommunikation und Behandlung viel leichter.«

Internationale Gemeinsamkeiten

Im Vergleich mit internationalen Ärzt:innen wird auch klar, welche gemeinsamen Themen gerade sehr aktuell sind. »Tatsächlich ist das Wohlbefinden von Patient:innen und Arzt bzw. Ärztin ein sehr großes Thema zurzeit und zwar international. Da gibt es interessante Ansätze, wie das erreicht werden kann. Von Work-Life-Balance bis hin zu Teilzeitmodellen.«  

Erfolgreiche Forschungsarbeit

Im Dialog mit anderen Nachwuchskolleg:innen kann Dr. Dupont auch von seinem persönlichen Weg in die Weiterbildung berichten. Den beschreibt er selbst als speziell. »Die meisten gehen direkt in die Klinik, das wollte ich nicht. Ich bin in die Arztpraxis nach Aachen und habe gleichzeitig meinen MHPE in Maastricht gemacht«, erzählt Dupont. Der MHPE, der Master of Health Professions Education, soll Personen aus den Gesundheitsberufen dazu befähigen, in der Aus- und Weiterbildung tätig zu sein. Zum Beispiel die Lehre für Medizinstudierende mitzugestalten. Was Fabian Dupont bereits getan hat. Denn neben seiner Weiterbildung arbeitet er in einem Lehr- und Forschungsprojekt der Uni Saarland in Homburg. Und das mit Erfolg: »Unsere Arbeit wurde als bestes deutsches Lehrkonzept ausgezeichnet. Und dadurch, dass die Uni in Homburg sehr klein ist, sind Implementierungen von Neuerungen viel einfacher umzusetzen. Das heißt, unsere Arbeit wurde zeitnah ins dortige Curriculum übernommen.«

 

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