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Aktuelles

Die News-Visite (Folge 5): Auf die Dörfer, fertig, los!

Der Winter ist vorbei, die Bewerbungsfrist für ein Stipendium als Landärztin oder -arzt geht in die heiße Phase: Zeit für einen Blick darauf, was sich die Länder überlegt haben, um Praxisbetreiberinnen und -betreiber auf das Land zu bringen. Ein Überblick in der News-Visite – dem ersten garantiert unvollständigen News-Format für junge Medizin.

Buntes Sprachrohr mit dem Titel News-Visite.

Lesedauer: 4 Minuten 

+++ Neue Medizinserien / Landarztquote / Das bayerische Bundesmysterium +++

Erstmal vorab: Es gibt endlich wieder neue Medizinserien! Wen es immer gestört hat, dass Emergency Room, In aller Freundschaf, Grey’s Anatomy und dergleichen oft eher das Realitäts-Prädikat »Geht so« verliehen bekommen müssten, der wird bei »Medical Police« wahrscheinlich erst einmal Schnappatmung bekommen. Denn die Netflix-Comedy-Serie handelt von einer Kinderärztin und einem Kinderarzt, die ... nun ja, gleichzeitig auch Polizisten sind. »Hände hoch, Pädiatrie«? Klar, großer Quatsch – aber durchaus mit Unterhaltungswert. Deutlich ernster geht es bei der deutschen Serie
»Charité« zur Sache: Momentan wird die dritte Staffel über die gleichnamige Berliner Klinik gedreht. Sie spielt diesmal zur Zeit des Mauerbaus in Berlin und zeigt, wie die Ärztinnen und Ärzte moralisch, politisch und persönlich an ihre Grenzen gehen müssen.

+++ Make Sachsen-Anhalt great again +++

Wo wir beim Thema wären: an die Grenzen gehen. Beziehungsweise an die Ländergrenzen von Sachsen-Anhalt und darüber hinaus. Fünf Prozent der landesweit ungefähr 400 Medizinstudienplätze sind nämlich zukünftig in Sachsen-Anhalt für angehende Landärzte reserviert. Seit Mitte Februar können sich Studieninteressierte erstmals um einen der Studienplätze in Halle und Magdeburg bewerben. Das ist besonders für diejenigen ohne 1,0er Abi interessant, da es hier eher auf Berufserfahrung oder ein mindestens sechsmonatiges Praktikum ankommt. Außerdem findet im Mai in Magdeburg ein speziell auf die Bedürfnisse der landärztlichen Tätigkeit ausgerichteter Studierfähigkeitstest statt. Wer dann einen der Studienplätze erhalten hat, verpflichtet sich vertraglich, nach Abschluss der Facharztausbildung zehn Jahre lang als Hausärztin oder -arzt in Sachsen-Anhalt tätig zu sein. Das Bewerbungsportal ist unter www.landarztquote-sachsen-anhalt.de zu erreichen.

+++ Finanzspritze für Ärztinnen und Ärzte +++

Ähnlich sieht es im Saarland aus, wo im Januar die Einführung der Landarztquote beschlossen wurde – auch hier zählt nicht ausschließlich die Abiturnote.
In den Regionen, in denen eine flächendeckende hausärztliche Versorgung zunehmend schwieriger sichergestellt werden kann, wurde die Niederlassungsförderung auf bis zu 60.000 Euro je Niederlassung angehoben. Durch die Landarztquote und -Förderung soll erreicht werden, dass mehr Medizinstudierende nach Beendigung des Studiums später für einen Zeitraum von zehn Jahren hausärztlich – unter Berücksichtigung der regionalen Versorgungssituation – im Saarland tätig werden. Und in Bayern? Da gibt es das Landarztstipendium auch. An erster Stelle durchlaufen die Interessierten einen fachspezifischen Studieneignungstest, auf der zweiten Stufe des Auswahlverfahrens finden strukturierte und standardisierte Auswahlgespräche statt. 5,8 Prozent aller Medizinstudienplätze an bayerischen Universitäten reserviert der Freistaat für Studierende, die ein besonderes Interesse an der hausärztlichen Tätigkeit im ländlichen Raum zeigen. Nur tat das irgendwie keiner. Seit Beginn des Jahres trudelten lediglich 60 Bewerbungen an den bayerischen Unis ein. Was dann geschah, hinterlässt eine Schneise der Verwunderung: Kurz vor dem Ende der Bewerbungsfrist Ende Februar dachten sich zahlreiche Studierende anscheinend plötzlich »Stipendium? Hold my beer!«  – und mit einem Male verzehnfachte sich die Anzahl der Interessierten innerhalb von anderthalb Wochen. Dieser wundersame Anstieg wird wahrscheinlich gemeinsam mit Stonehenge, dem Grabtuch von Turin und dem Monster von Loch Ness für immer ein Mysterium bleiben.

 

 

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