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Fachärztliche Spezialisierungen

Glückssache Weiterbildung?

Zwischen 34 fachärztlichen Weiterbildungen kannst du wählen – aber welche passt am besten zu dir? Wir haben uns umgehört, welche Spezialisierung Ärztinnen und Ärzte am glücklichsten macht.

Eine Ärztin überlegt, für welche Weiterbildung sie sich entscheiden soll.
Welche Weiterbildung solls sein? In Deutschland gibt es 34 fachärztliche Spezialisierungen, für die du dich entscheiden kannst. ©iStock/LukaTDB

Lesedauer: 4 Minuten

Chirurgie, Pathologie oder doch lieber Neurologie? Medizinische Fachrichtungen gibt es viele. Was sie vereint: Du kümmerst dich um die Gesundheit von Menschen, hilfst, Krankheiten zu heilen und Schmerzen zu lindern. Ansonsten unterscheiden sich aber nicht nur Fachwissen, sondern auch Arbeitsalltag stark voneinander. Grund genug für das US-amerikanische Magazin Medscape nachzuforschen, mit welcher Fachrichtung Ärztinnen und Ärzte am glücklichsten sind. Dafür hat das Magazin im Herbst 2020 über 12.000 Medizinerinnen und Mediziner aus den USA befragt und die Ergebnisse im Medscape Lifestyle, Happiness & Burnout Report 2021 veröffentlicht. 

Spitzenreiter Endokrinologie

Auf das Siegertreppchen haben es die Endokrinologinnen und Endokrinologen geschafft. 73 Prozent von ihnen gaben an, besonders glücklich zu sein. Dabei ist es eher nicht das Geld, was den Ausschlag gibt, denn Endokrinologinnen und Endokrinologen verdienen laut einer früheren Umfrage von Medscape durchschnittlich weniger als zum Beispiel Orthopäden oder Kardiologen. Aber das Fachgebiet ist speziell, die Diagnostik oft anspruchsvoll und die Patientinnen und Patienten in der Regel gut behandelbar. Das Hormonsystem des Menschen ist faszinierend. Das ändert sich offenbar auch nicht nach langjähriger Tätigkeit in dieser Disziplin.  

Einige Fachrichtungen sind ihnen dicht auf den Fersen: Auf Platz zwei schaffen es Hals-, Nasen-, Ohrenärztinnen und -ärzte mit einer Zufriedenheit von 70 Prozent, dicht gefolgt von Chirurginnen und Chirurgen mit 67 Prozent auf Platz drei. Was alle drei Spitzenreiter eint – ein Großteil der Ärztinnen und Ärzte achten laut Studie auf eine ausgewogene Work-Life-Balance. 

Auf die letzten Plätze verschlägt es hingegen Fachrichtungen, die im Jahr 2020 sehr stark unter der Coronapandemie gelitten haben. So gaben nur 47 Prozent der Pulmologinnen und Pulmologen an, glücklich mit ihrer Fachrichtung zu sein. Bei Infektiologinnen und Infektiologen waren es sogar nur 45 Prozent. 

Das denken deutsche Ärztinnen und Ärzte über ihre Fachrichtung

Auch in Deutschland gibt es Studien, die sich mit der Zufriedenheit von Ärztinnen und Ärzten beschäftigen. Zuletzt tat dies die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) im Ärztemonitor 2018. Sie befragte über 12.000 Ärztinnen und Ärzte sowie Psychotherapeutinnen und -therapeuten, wie zufrieden sie mit ihrer Fachrichtung sind. 

Vor drei Jahren waren es noch die Fachbereiche Mikrobiologie, Virologie und Infektionsbiologie, die Medizinerinnen und Mediziner am glücklichsten machten. 99 Prozent von ihnen gaben an, zufrieden mit ihrer Spezialisierung zu sein. Direkt hinter die Spitzenreiter reihen sich die Humangenetiker und -genetikerinnen mit 98 Prozent Zufriedenheit ein. Den dritten Platz belegen Strahlentherapeuten und -therapeutinnen. Von ihnen gaben 97 Prozent an, glücklich in ihrer Fachrichtung zu sein. Die hinteren Plätze belegten die Fachbereiche Neurologie mit 82 Prozent, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie mit 80 Prozent und Rehabilitative Medizin mit 79 Prozent Zufriedenheit. 

Land der glücklichen Ärztinnen und Ärzte?

Was auffällt: Mit 99 Prozent Zufriedenheitsquote übersteigt der Höchstwert von deutschen Ärztinnen und Ärzten den der amerikanischen Kolleginnen und Kollegen um ganze 26 Prozent. Sind Ärztinnen und Ärzte in Deutschland also grundsätzlich glücklicher in ihrem Beruf? Pauschal lässt sich das anhand der Ergebnisse der beiden Studien leider nicht sagen. Während sich der Ärztemonitor rein auf die berufliche Zufriedenheit von Ärztinnen und Ärzten fokussiert hat, schließt die amerikanische Umfrage auch private Faktoren in ihren Fragen ein. Eine direkte Vergleichbarkeit ist also nicht gegeben.  

Wie finde ich die richtige Weiterbildung für mich?

Welche Fachrichtung dich im Endeffekt glücklich macht, entscheidest natürlich nur du. Sehr wahrscheinlich hast du schon während deines Studiums eine Richtung entdeckt, die dich besonders fasziniert. Ansonsten hilft dir der Austausch mit Mitstudierenden oder Ärztinnen und Ärzten weiter. Frage zum Beispiel Dozentinnen und Dozenten nach ihren Erfahrungen und Kontakten, um einen besseren Einblick in alle Fachrichtungen zu erhalten. Auch über Famulaturen kannst du dir ein besseres Bild über die 34 Fachrichtungen machen, um so den richtigen Weg für deine Zukunft als Ärztin oder Arzt zu gehen.

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