»Jetzt passt es zu 100 Prozent«
Eigentlich standen die Zeichen ganz auf ein Berufsleben als Chemikerin – im Labor wurde Karolina Bobsin aber nicht glücklich. Das ist sie nach ihrem Studienwechsel zur Humanmedizin dafür umso mehr.
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Im dritten Semester stellte Karolina fest, dass sie sich nicht den richtigen Studiengang ausgesucht hat. »Chemie ist ein toller Mix aus allen Naturwissenschaften, deshalb war das meine erste Wahl. Aber dann habe ich doch gemerkt, dass ich mir mein Berufsleben nicht ausschließlich im Labor vorstellen kann«, erzählt die 19-Jährige. So stand die Frage im Raum: sich durchbeißen oder wechseln?
Medizinstudium an der Wunschuni
Nachdem feststand, dass die Mecklenburgerin zur Medizin wechseln möchte, hat sie direkt Nägeln mit Köpfen gemacht. »Ich habe dann schon im November 2022 den TMS geschrieben, weil ich mich trotz meines Abiturschnitts von 1,2 absichern wollte. In meinem eigentlichen vierten Semester habe ich dann schon das Pflegepraktikum fürs Medizinstudium absolviert und in der Klinik sofort gemerkt, dass ich da zu 100 Prozent reinpasse.«
Mit einem sehr guten TMS-Ergebnis und Abiturschnitt hat Karolina von mehreren Universitäten ein Angebot bekommen – auch von ihrer Wunschuniversität in Rostock. Dort hat sie im ersten Semester das Studium der Humanmedizin begonnen.
Hilfreiches Chemie-Wissen
Das abgebrochene Chemiestudium ist für die angehenden Ärztin dennoch hilfreich: »Ich konnte mir das komplette Chemie- und Physikmodul anrechnen lassen und habe dadurch sehr viel Zeit, um mich einzuleben. Abgesehen davon habe ich durch mein vorheriges Studium einige essenzielle Grundlagen, die ich mit den Modulen im Medizinstudium nicht hätte erlangen können. Und ich merke jetzt bei meinen Kommiliton:innen, dass sie vieles einfach akzeptieren müssen, wo mir die Grundlagen beigebracht wurden.«
Vorfreude auf die Arbeit mit Patient:innen
Zu Beginn ihres Studiums steht für Karolina erst einmal an, sich einzufinden, neue Leute kennenzulernen und langsam reinzukommen. Konkrete Pläne für die Zukunft hat sie nicht: »Noch bin ich da sehr offen und gespannt, was auf mich zukommt. Mal schauen, wo ich später arbeiten werde. Vielleicht irgendwann in einer Gemeinschaftspraxis oder einem Ärztehaus. Jetzt bin ich einfach happy mit meinem Wechsel und freue mich auch schon riesig auf die Arbeit in der Klinik und mit den Patient:innen.«
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