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Förderung

Finanzspritze: Förderung im Studium

So ein Studium macht sich nicht von allein – das gilt leider auch in puncto Finanzen. Ein Nebenjob? Gut und schön, aber die Zeit zum Arbeiten ist oft knapp bemessen. Zum Glück gibt es für Medizinstudierende jede Menge Förderungsmöglichkeiten.

Illustration Hörsaal

Lesedauer: 7 Minuten 

In diesem Artikel findest du Informationen zu:

  • allgemeinen Formen der Studienfinanzierung
  • Stipendien
  • Förderungsmöglichkeiten der Kassenärztlichen Vereinigungen (Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachen, Nordrhein, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Thüringen und Westfalen-Lippe)

BAföG

Ein Klassiker in Sachen Studienfinanzierung ist eine Förderung durch das Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG). Der Staat bietet dir damit eine finanzielle Unterstützung an, die dir während deiner Regelstudienzeit monatlich ausgezahlt wird. Das BAföG ist eine Kombination aus Zuschuss und Darlehen. Nach deinem Studium musst du lediglich das Darlehen zurückzahlen und dies auch nur bis zu maximal 10.000 Euro. Ob und wie viel Geld du erhältst, hängt von verschiedenen Faktoren ab, beispielsweise von deinem Einkommen beziehungsweise dem deiner Eltern oder deiner Wohnsituation. Aktuell liegt der Höchstsatz für Studierende, die nicht bei ihren Eltern leben, bei monatlich 735 Euro. Bis 2020 wird er in zwei Stufen auf 861 Euro erhöht. Um BAföG zu erhalten, musst du einen offiziellen Antrag stellen. Wichtig ist, dass du zum Zeitpunkt der Antragstellung dein 30. Lebensjahr noch nicht vollendet hast. 

Bildungskredit

Der Bildungskredit ist eine weitere Möglichkeit zur Finanzierung, die dir ergänzend zum BAföG zur Verfügung steht. Anders als beim BAföG ist der Bildungskredit vom Einkommen unabhängig und richtet sich an Studierende, die sich bereits in einer fortgeschrittenen Phase ihres Studiums befinden. Der Kredit ist vergleichsweise zinsgünstig und zeitlich befristet. Du kannst monatliche Raten von 100 Euro, 200 Euro oder 300 Euro beantragen. Innerhalb eines Ausbildungsabschnittes können dir bis zu 24 Monatsraten, also maximal bis zu 7.200 Euro bewilligt werden. Den Bildungskredit musst du jedoch nach deiner Ausbildung komplett zurückzahlen.

Stipendien

Ein Stipendium hört sich nicht nur schick an, sondern hat auch einen handfesten Vorteil: Du musst bei dieser Art der Unterstützung keinen Cent zurückzahlen. Die Auswahl an Stipendien ist riesig und jedes hat seine individuelle Ausrichtung. Zu den bekanntesten zählen sicher das Deutschlandstipendium des Bundesbildungsministeriums, das Stipendium der Hans Böckler Stiftung oder die Förderung durch die Studienstiftung des deutschen Volkes. Es gibt aber auch spezielle Angebote, die sich gezielt an Medizinstudierende richten, wie beispielsweise das Hartmannbund-Stipendium oder das Salus-Stipendium. Um ein Stipendium zu bekommen, sind gute Noten und Talent sicherlich eine gute Voraussetzung. Aber lass dich nicht entmutigen: Es gibt auch eine ganze Menge Stipendien, bei denen es nicht um Leistung geht. Einen guten Überblick bekommst du beispielsweise auf www.mystipendium.de.

Auch für dich da: die Kassenärztlichen Vereinigungen

Eine flächendeckende medizinische Versorgung – speziell in den ländlichen Gebieten – zu schaffen, ist eine der großen Zukunftsaufgaben. Entsprechend haben sich auch die die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) die Kompetenz- und Nachwuchsförderung in ihren Regionen auf die Fahnen geschrieben und unterstützen Medizinstudierende mit ihren individuellen Angeboten. 

Baden-Württemberg: Im Rahmen des Programms »ZuZ: Ziel und Zukunft« unterstützt die KV Baden-Württemberg dein Wahltertial für das Praktische Jahr (PJ) in der Allgemeinmedizin mit 744 Euro pro Monat (für maximal 16 Wochen). Und auch als Famulantin oder Famulant profitierst du: Die KV Baden-Württemberg sponsert deine Famulatur im ambulanten Bereich mit 160 Euro für einen Monat beziehungsweise 320 Euro für zwei Monate.


Bayern: Du studierst Medizin an einer Universität in Deutschland und willst in einem ländlichen Gebiet des Freistaates Bayern famulieren? Super! Mit dem Programm »FamuLAND – die KVB-Förderung für Medizinstudierende« unterstützt die KV Bayerns Famulaturen in ländlichen Gebieten Bayerns. Durch die Basisförderung und mögliche Zuschläge (z. B. für Famulaturen in sogenannten »unterversorgten« Planungsbereichen oder eine Fahrtkostenpauschale für Famulaturen, die 60 km oder mehr vom nächsten Unistandort entfernt sind) sind bis zu 850 Euro für dich drin. Schnell sein lohnt sich, denn die 175 Plätze pro Semester (25 für jeden der sieben Regierungsbezirke Bayerns) werden zu den festen Bewerbungszeiträumen nach Antragseingang vergeben. Mit dem Stipendium des Bayerischen Gesundheitsministeriums für Medizinstudierende sowie der PJ-Förderung der Stiftung Bayerischer Hausärzteverband für Studierende, die im PJ das Wahlfach Allgemeinmedizin wählen und einen Abschnitt ihrer Ausbildung in einer akademischen Lehrpraxis für Allgemeinmedizin absolvieren, stehen dir weitere Fördermöglichkeiten zur Auswahl. 


Berlin: In Sachen Famulatur ist auch die KV Berlin für dich da. Sie unterstützt dich mit 153,40 Euro pro Monat oder 38,35 Euro pro vollendete Woche. Und das läuft so: Deine betreuende Ärztin beziehungsweise dein betreuender Arzt zahlt dir das Geld aus und bekommt es dann von der KV Berlin erstattet. Deshalb stellst nicht du den Antrag, sondern deine Betreuerin beziehungsweise dein Betreuer. Hier erfährst du, was du sonst noch wissen musst. 


Brandenburg: Die KV Brandenburg fördert vierwöchige Famulaturen in brandenburgischen Vertragsarztpraxen mit bis zu 300 Euro. Außerdem unterstützt sie Studierende, die die Praxistage in Lehrpraxen in Brandenburg absolvieren, mit bis zu 150 Euro pro Semester. Für ein Blockpraktikum in einer Brandenburger Lehrpraxis gibt es bis zu 200 Euro. Führst du ein Tertial des PJ in einer Lehrpraxis im Land Brandenburg durch, unterstützt die KV Brandenburg dich mit bis zu 1.500 Euro. Ein weiteres Plus: Absolvierst du Praxistage, Famulaturen, Blockpraktika oder ein Tertial des PJs in einer Praxis, die sich in einer unterversorgten Region befindet, gewährt die KV Brandenburg einen Zuschlag von 100 Euro. Alle Antragsformulare findest du hier.


Bremen: Auch die KV Bremen unterstützt dich im Studium – und zwar mit einer Finanzspritze für die Famulatur. Du kannst dich auf bis zu 160 Euro für zwei Monate freuen. Bei der Berechnung des Förderbetrages werden eventuell bereits gezahlte Beträge sowie die tatsächliche Praktikumsdauer berücksichtigt. Der Antrag wird einfach von deinem Weiterbilder formlos unter Angabe des Famulantennamens, deines Geburtsdatums und der Tätigkeitsdauer bei der KV Bremen eingereicht. Der Förderbetrag wird dann direkt an dich ausgezahlt.


Hamburg: Die KV Hamburg unterstützt deine Famulatur in einer Hamburger Arztpraxis mit 150 Euro Taschengeld monatlich für maximal zwei Monate. 


Hessen: Die KV Hessen fördert im Auftrag des Landes Hessen Medizinstudierende, die sich für eine Famulatur in einer hausärztlichen Vertragsarztpraxis in einer ländlichen Region Hessens entscheiden. Die Förderhöhe beträgt monatlich 595 Euro, wenn du dich für eine Praxis in einer Stadt oder Gemeinde mit bis zu 25.000 Einwohnern entscheidest. Die maximale Förderdauer beträgt zwei Monate in der hausärztlichen Vertragsarztpraxis. Darüber hinaus unterstützt die KV Hessen auch das PJ in einer akkreditierten akademischen Lehrpraxis in Hessen – für eine Vollzeitstelle gibt’s 595 Euro pro Monat. Das sind insgesamt 2.380 Euro für die gesamte Dauer des Wahltertials. 


Mecklenburg-Vorpommern: Die KV Mecklenburg-Vorpommern finanziert Medizinstudierenden zwei Monate ihrer Famulatur im ambulanten Bereich in Mecklenburg-Vorpommern mit monatlich 200 Euro. Eine Famulatur in einer Praxis außerhalb der Universitätsstädte Greifswald und Rostock wird zusätzlich mit 100 Euro pro Monat bezuschusst. 
Die KV Mecklenburg-Vorpommern übernimmt für Medizinstudierende, die ihr Blockpraktikum in einer Landarztpraxis absolvieren, die anfallenden Fahrtkosten. 
Außerdem fördert sie gemeinsam mit der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern Medizinstudierende der Rostocker oder Greifswalder Universität, die ihr PJ in einer hausärztlichen Praxis in Mecklenburg-Vorpommern absolvieren mit bis zu 200 Euro monatlich (Basisförderung). Wird das PJ-Tertial in einer hausärztlichen Praxis außerhalb der beiden Universitätsstädte Rostock und Greifswald absolviert, werden diese Studierende mit weiteren 800 Euro pro Monat unterstützt (Lenkungszuschlag). So kannst du in Mecklenburg-Vorpommern für maximal vier Monate bis zu 1.000 Euro monatlich bei der Absolvierung deines PJs erhalten. Das Stipendienprogramm der Landesregierung läuft bis 2022.


Niedersachsen: Das Land Niedersachsen unterstützt in enger Zusammenarbeit mit der KV Niedersachsen die Ausbildung zukünftiger Hausärztinnen und -ärzte für Niedersachsen mit einem Hausarztstipendium. Die Förderung richtet sich an Medizinstudierende, die an einer deutschen Hochschule in einem Studiengang der Humanmedizin eingeschrieben sind. Die geförderten Studenten erhalten ein Stipendium in Höhe von monatlich 400 Euro für maximal vier Jahre im klinischen Teil des Studiums oder in einem vergleichbaren Studienabschnitt. Die Studierenden verpflichten sich im Gegenzug, nach abgeschlossenem Medizinstudium eine hausärztliche Tätigkeit im ländlichen Raum Niedersachsens außerhalb von Städten ab 100.000 Einwohnern aufzunehmen. Das Studium ist ordnungsgemäß abzuschließen. Die entsprechenden Prüfungen müssen in der Regelstudienzeit plus zwei Semester abgelegt werden. Die Weiterbildung zur Fachärztin oder zum Facharzt für Allgemeinmedizin ist innerhalb von neun Monaten nach Beendigung des Medizinstudiums aufzunehmen. Sie ist in Niedersachsen zu absolvieren. 

Für Studierende, die sich vorstellen können, nach dem Studium an einem bestimmten Ort in Niedersachsen ärztlich tätig zu werden, bieten einige Landkreise kommunale Stipendienprogramme an. Hierzu zählen die Landkreise Diepholz, Emsland, Grafschaft Bentheim, Leer und Nienburg/Weser.

Studierende der Humanmedizin in Niedersachsen, die ihr Wahltertial im PJ in einer zugelassenen niedersächsischen Hausarztpraxis absolvieren, können hierfür eine finanzielle Unterstützung bei der KV Niedersachsen beantragen. Studierende erhalten für das PJ-Wahltertial 1.600 Euro oder 2.400 Euro PJ-Förderung, je nach hausärztlichem Versorgungsgrad am Standort der PJ-Praxis. Die Förderung wird direkt an die Studierenden gezahlt. Die Fördermittel stellt das Land Niedersachsen zur Verfügung und das Antragsverfahren wird von der KV Niedersachsen abgewickelt. Den hierfür notwendigen Antrag erhalten Studierende von ihrer Hochschule, wenn sie sich für ein PJ-Tertial in der Allgemeinmedizin angemeldet haben, oder bei der KV Niedersachsen. Inzwischen wurde das PJ-Förderprogramm ausgeweitet, sodass zusätzlich auch Medizinstudierende weiterer Hochschulen, die ihr Wahltertial in einer niedersächsischen Hausarztpraxis absolvieren, eine Förderung erhalten können. Voraussetzung hierfür ist der Nachweis über die Hochschulzugangsberechtigung aus Niedersachsen.

Im Rahmen des Strukturfonds Niedersachsen fördert die KV Niedersachsen Studierende von deutschen Hochschulen, die Famulaturabschnitte in niedersächsischen Praxen/MVZ in einem Fördergebiet des Strukturfonds ableisten, mit einer Famulaturförderung in Höhe von einmalig 400 Euro. Informationen hierzu gibt es bei der KV Niedersachsen


Nordrhein: Im Rahmen der Initiative »Arzt sein in Nordrhein« hat auch die KV Nordrhein einiges für Studierende in petto. Zum Beispiel ein PJ-Stipendium. Voraussetzung ist, dass du an einer nordrhein-westfälischen Universität studierst und dein PJ in der Allgemeinmedizin absolvierst. Mit dem Stipendium erhältst du bis zu vier Monate lang jeweils 600 Euro.

Wenn du ein Studium an einer Universität in Nordrhein-Westfalen planst und dir vorstellen kannst, später in der hausärztlichen Versorgung zu arbeiten, kannst du dich für Regionen, in denen es eine Unterversorgung gibt, im Rahmen der Landarztquote des Landes NRW beim Landeszentrum für Gesundheit auf einen geförderten Studienplatz bewerben. 

 

Rheinland-Pfalz: Die KV RLP bietet Famulanten und Famulantinnen ein umfangreiches Förderpaket, egal welche Fachrichtung du einschlägst. Bis zu zwei Famulaturmonate werden mit jeweils 500 Euro gefördert. Auch noch gut zu wissen: Das Land Rheinland-Pfalz bietet ein Förderprogramm für Medizinstudierende an, die im PJ das Fach Allgemeinmedizin wählen. Die KV RLP fördert zusätzlich akademische Lehrpraxen – damit dir auf jeden Fall genügend gute PJ-Plätze zur Verfügung stehen.

 

Saarland: Auch das Saarland lohnt sich: Wenn du dein Blockpraktikum in einer saarländischen Vertragsarztpraxis absolvierst, unterstützt dich die KV Saarland mit 250 Euro. Deine ambulante Famulatur wird ebenfalls gefördert, und zwar mit 500 Euro. Auch im PJ profitieren Medizinstudierende im Saarland: Den viermonatigen Wahlbereich in der Allgemeinmedizin sponsert die KV mit insgesamt 2.000 Euro.  

 

Sachsen: Mit dem Modellprojekt »Studieren in Europa – Zukunft in Sachen«  fördert die KV Sachsen gezielt den medizinischen Nachwuchs. Pro Jahrgang werden 20 Medizinstudierende unterstützt, die ihr Studium im deutschsprachigen Studiengang Humanmedizin an der Universität Pécs in Ungarn absolvieren. Ihnen werden die Studiengebühren für die Dauer der Regelstudienzeit finanziert. Im Gegenzug verpflichten sich die geförderten Studierenden, im Anschluss an ihr Studium die Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin in Sachsen zu absolvieren und für mindestens fünf Jahre als Hausärztin oder Hausarzt in Sachsen außerhalb der Städte Leipzig/Markkleeberg sowie Dresden/Radebeul tätig zu sein. Außerdem bietet die KV Sachsen gemeinsam mit den Landesverbänden der sächsischen Krankenkassen eine Förderung der hausärztlichen und fachärztlichen Famulatur in sächsischen Vertragsarztpraxen außerhalb des Großstadtbereichs mit einmalig 300 Euro an. Auch zum Wahltertial Allgemeinmedizin im PJ schießt die KV Sachsen bis zu 500 Euro zu. Das Land Sachsen hat übrigens auch noch ein spannendes Angebot: das Hausarztstipendium. Damit winkt Medizinstudierenden eine Ausbildungsbeihilfe von monatlich 1.000 Euro für die gesamte Regelstudienzeit. Das Stipendium richtet sich primär an Erstsemester, die im Gegenzug nach dem Studium eine Weiterbildung zur Fachärztin beziehungsweise zum Facharzt für Allgemeinmedizin absolvieren und sich anschließend für sechs Jahre in Sachsen niederlassen.   

 

Sachsen-Anhalt: Auch die KV Sachsen-Anhalt hält ein dickes Förderpaket für Medizinstudierende bereit. Für eine Famulatur in einer sachsen-anhaltinischen Praxis stehen 200 Euro pro Monat für maximal zwei Monate zum Angebot. Für Studierende der Universitäten Magdeburg und Halle wird das zweiwöchige Blockpraktikum in der Allgemeinmedizin in Sachsen-Anhalt mit bis zu 250 Euro gefördert. Das allgemeinmedizinische Tertial des PJs wird mit 649 Euro monatlich gefördert, wenn es in einer anerkannten Lehrpraxis in Sachsen-Anhalt absolviert wird. Außerdem unterstützt die KV Sachsen-Anhalt Medizinstudierende mit zwei unterschiedlichen Stipendienprogrammen. Für beide gilt: Nach der Facharztweiterbildung werden die Stipendiaten in einer Region mit Versorgungsbedarf in Sachsen-Anhalt ambulant tätig. Genaueres dazu findest du hier

 

Schleswig-Holstein: Mehr.Arzt.Leben! ist eine Initiative der KV Schleswig-Holstein, die gezielt den medizinischen Nachwuchs fördert. Für Studierende beinhaltet das die drei Stationen Blockpraktikum, Famulatur und PJ. Im Blockpraktikum erhältst du einen Fahrtkostenzuschuss, wenn du es im Fach Allgemeinmedizin machst und an der Universität Kiel, Lübeck oder Hamburg studierst. Deine Lehrpraxis muss außerhalb dieser drei Universitätsstädte liegen. Der Zuschuss beträgt 20 Cent pro Kilometer für Hin- und Rückfahrt. Wenn du dein Blockpraktikum auf einer Nordseeinsel machst, erstattet dir die KV Schleswig-Holstein Fährkosten und Parkplatzgebühren. Auch wenn du dein PJ in der Allgemeinmedizin absolvierst, lohnt sich das: Für diesen Abschnitt unterstützt dich die KV Schleswig-Holstein mit 100 Euro pro Woche. Voraussetzung ist, dass du in Kiel oder Lübeck studierst. Du machst deine Famulatur in einer Praxis in Schleswig-Holstein? Dann bekommst du für zwei Monate einen Zuschuss von jeweils 200 Euro.

 

Thüringen: Auch die KV Thüringen und ihre Partner unterstützen dich auf deinem Weg durch die Uni. So sponsert die Stiftung zur Förderung der ambulanten ärztlichen Versorgung beispielsweise Famulaturabschnitte in einer haus- oder fachärztlichen Praxis im Freistaat Thüringen. Die Förderung wird als Unterstützung bei eventuell anfallenden Fahrtkosten oder Kosten der Unterkunft angesehen. Die Förderhöhe beträgt 250 Euro pro Monat und wird dir nach Ableistung der Famulatur als Einmalzahlung ausgezahlt. Sie kann für maximal zwei Monate gewährt werden. Außerdem unterstützt die Stiftung das allgemeinmedizinische Wahltertial des PJs, sofern du es in einer allgemeinmedizinischen Praxis im Freistaat Thüringen absolvierst, und zwar in Städten und Gemeinden mit weniger als 50.000 Einwohnern. Die Förderung wird für einen Zeitraum von maximal 16 Wochen gewährt. Die Förderhöhe beträgt 250 Euro pro Monat und maximal 1.000 Euro für die gesamte Dauer des Wahltertials. Auch diese Förderung wird als Unterstützung für Fahrtkosten oder Kosten der Unterkunft angesehen und nach Beendigung des Tertials einmalig ausgezahlt. Fragen zu weiteren Fördermöglichkeiten? Der Ärztescout Thüringen der KV ist dein Ansprechpartner am Studiendekanat des Uniklinikums Jena.

 

Westfalen-Lippe: Lust auf eine Famulatur auf dem Land? Die KV Westfalen-Lippe greift dir gern unter die Arme. Konkret fördert sie Medizinstudierende, die ihre Famulatur in einer hausärztlichen Praxis oder in einer Praxis der allgemeinen fachärztlichen Versorgung in einer ländlichen Region absolvieren. Die Fördersumme in einer Hausarztpraxis beträgt dabei bis zu 400 Euro im Monat, bei einer allgemeinen fachärztlichen Praxis sind es bis zu 200 Euro monatlich. Die Förderung läuft maximal über zwei Monate. Voraussetzung ist, dass du an der Uni Bochum, Münster, Witten/Herdecke oder Duisburg-Essen Humanmedizin studierst. 

Außerdem kannst du dich als einer von 60 Medizinstudierenden jährlich für eine finanzielle Förderung der Stipendieninitiative der westfälischen Krankenkassenverbände und der KV Westfalen-Lippe bewerben, wenn du dich im Wahlbereich für das Fach Allgemeinmedizin entscheidest und dein PJ in einer akademischen Lehrpraxis in NRW absolvierst.
Die Förderung erstreckt sich über vier Monate und beträgt insgesamt 2.400 Euro pro Studierende beziehungsweise Studierender (4 x 600 Euro). Das Programm soll dir einen Anreiz bieten, dich frühzeitiger mit dem Facettenreichtum der Allgemeinmedizin zu beschäftigen und dich für diese zu begeistern.

Alles Wichtige zur Famulatur und der Stipendieninitiative findest du hier.

Darüber hinaus kannst du dich, sofern du an einer Universität in Nordrhein-Westfalen studieren möchtest, auf einen im Rahmen der Landarztquote geförderten Studienplatz bewerben. Welche Voraussetzungen du dafür erfüllen musst, findest du hier

Nicht lockerlassen

Jetzt raucht dir der Kopf? Sieh es positiv – dir bieten sich einfach sehr viele Möglichkeiten. Besonders bei den Angeboten der KVen lohnt sich etwas Papierkram. Die Chancen stehen hier gerade im ländlichen Raum wirklich nicht schlecht, da die KVen mindestens ein ebenso großes Interesse an motivierten Studierenden haben wie du an der Finanzspritze.

Über die Autor:innen

Das Redaktionsteam der Kassenärztlichen Bundesvereinigung

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) ist die Dachorganisation aller 17 Kassenärztlichen Vereinigungen und vertritt die Interessen von Vertragsärzt:innen und Psychotherapeut:innen auf Bundesebene. Auf »Lass dich nieder!« gibt das Redaktionsteam Medizinstudierenden nützliche Tipps rund ums Studium und teilt Erfahrungen und Fakten rund um die ärztliche Niederlassung.

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