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Work-Life-Balance, Selbstfürsorge, Erholung – Schlagworte, die auch für Ärztinnen und Ärzte immer wichtiger werden. Während es gerade im öffentlichen Dienst schon länger die Möglichkeit gibt, sich im Rahmen eines sogenannten Sabbatjahrs eine längere Auszeit vom Berufsleben zu erlauben, ist der Wunsch auch unter Mediziner:innen durchaus verbreitet.

Sabbatical: Chancen für angestellte Ärztinnen und Ärzte

Wie kann es gelingen, als Mediziner:in ein Sabbatical einzulegen? Für angestellte Ärztinnen und Ärzte ist dies etwas einfacher als für Praxisinhaber:innen: Arbeitest du in der Klinik, kannst du mit deinen Vorgesetzten sprechen und schauen, welche Optionen dir zur Verfügung stehen. Das gilt auch für eine angestellte Position in einer Niederlassung. Sprich mit deinen Kolleginnen und Kollegen und deiner Chefin oder deinem Chef, ob eine der folgenden Möglichkeiten in Frage kommt:

• Überstunden abbauen
• unbezahlten Urlaub nehmen
• Gehaltsverzicht im Vorfeld, um anzusparen
• Kündigung

Vertretung für Selbstständige

Bist du freiberuflich niedergelassen, ist die Durchführung einer Auszeit aufwendiger. Du musst dich schließlich um eine Vertretung kümmern und das nicht nur für eine Urlaubszeit von zwei oder drei Wochen. Hast du Angestellte, die dich in der Zeit vertreten und deine ausfallenden Stunden auffangen können? Könntest du eine Kollegin oder einen Kollegen für diese Zeit einstellen als Vertretung? Wichtig ist auch zu klären, wer sich um die Buchhaltung und Bürokratie deiner Praxis kümmert, wenn du weg bist. Da ist eine erfahrene Kraft gefragt, die zum Beispiel mit deinem Praxisteam zusammenarbeitet. Oft stellen ältere Kolleginnen und Kollegen, die kurz vor der Rente stehen und aus ihrer eigenen Praxis ausscheiden möchten, eine Möglichkeit zur entsprechenden Unterstützung dar. Erkundige dich am besten in deinem Bundesland bei deiner zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung (KV).  

3, 6 oder 12 Monate Auszeit?

Auch wenn häufig von einem Sabbatjahr die Rede ist: Ein Sabbatical muss nicht zwingend zwölf Monate dauern. Auch ein Sabbatquartal wäre möglich. Oder du teilst dir die geplante Zeit auf in Auszeit und Fortbildung. Viele Ärztinnen und Ärzte nutzen die Pause vom Arbeitsalltag für freiwillige Weiterbildung – so kannst du schauen, in welche Richtung du künftig gehst. Möchtest du so weiter praktizieren wie bisher oder bieten sich noch andere Möglichkeiten?

Sicherer Berufszweig

Wenn du für deine Auszeit eine Anstellung kündigen musst, ist das natürlich der radikalste Schritt. Allerdings wird der Ärztemangel in Deutschland immer größer. Deine Chancen, im Anschluss eine passende neue Stelle zu finden, ist also sehr gut.