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Digitalisierung

Die sechs nützlichsten digitalen Helfer

Welche elektronischen Angebote sind am vielversprechendsten für den Praxisalltag? Die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage unter Ärzten/innen und Psychotherapeuten/innen im Überblick.

Icon von einem Praxisbarometer.

Deutschlands Arztpraxen werden immer digitaler. So hat eine repräsentative Umfrage der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) ergeben, dass 88 Prozent der Arztpraxen die Patientendokumentation mindestens zur Hälfte digitalisiert haben. Besonders digital arbeiten vor allem die größeren und spezialisierten Praxen. Aber in einigen Bereichen sind auch die Hausarztpraxen führend – neben der digitalen Patientendokumentation zum Beispiel bei der Nutzung von digitalen Geräten zur Ferndiagnostik und bei der Arzneimitteltherapiesicherheit: So prüfen mehr als 60 Prozent der Hausarztpraxen die Arzneimitteltherapiesicherheit mithilfe von Systemen, um unerwünschte Wechselwirkungen von Medikamenten zu vermeiden. Und das, obwohl ihr Einsatz nicht verpflichtend ist.

Ärzte und Psychotherapeuten wurden auch gefragt, welche digitalen Anwendung sie für besonders hilfreich halten. Dabei haben sich vor allem sechs digitale Helfer hervorgetan:

1. Der eArztbrief

Als große Hilfe im Praxisalltag sehen 54 Prozent aller Praxen (und 77 % der größeren Praxen mit fünf und mehr Ärzten/Psychotherapeuten) den eArztbrief. Was dafür spricht? Der eArztbrief lässt sich schneller und sicherer versenden als der Arztbrief auf Papier. Zudem kann man mit ihm nicht nur klassisch aufbereitete Informationen zu Krankheitsverläufen und veranlassten Therapien verschicken, sondern auch Videomaterial.

2. eMedikationsplan

Der Medikationsplan soll Patientinnen und Patienten bei der richtigen Einnahme und Anwendung ihrer Arzneimittel unterstützen – nicht nur auf Papier, sondern bald auch elektronisch. Laut Befragung erwarten sich 54 Prozent der Praxen davon einen hohen bis sehr hohen Nutzen – ohne die psychotherapeutischen Praxen sind es sogar 63 Prozent. Künftig sollen die Inhalte des bundeseinheitlichen Medikationsplans auf der elektronischen Gesundheitskarte gespeichert werden. Einer der großen Vorteile: Die Speicherkapazität macht neue Funktionen möglich – zum Beispiel den Zugriff auf historische Daten. 

3. Digitale Verordnungen

Wie nützlich die Digitalisierung von Verordnungen, Überweisungen und Bescheinigungen ist? Sehr. Das erwartet zumindest fast die Hälfte der befragten Praxen (44 Prozent). Sind zum Beispiel Arzneimittelverordnungsdaten gemeinsam mit Therapievorschlägen und Medikationsdaten gespeichert, erhält die Ärztin oder der Arzt einen umfassenden Überblick – und unerwünschte Arzneimittelwechselwirkungen können besser vermieden werden.

4. Digitaler Notfalldatensatz

Ob chronische Erkrankungen, Allergien oder medizinische Hinweise zu Implantaten: In Zukunft können Versicherte diese Informationen als Notfalldaten auf der Gesundheitskarte speichern lassen. Rund die Hälfte (49 Prozent) der Praxen sind von dieser Maßnahme überzeugt. Denn im Notfall können Ärztinnen und Ärzte auf diese Informationen zugreifen und alle notfallrelevanten Daten einsehen, um einen ungünstigen Krankheitsverlauf abzuwenden.

5. E-Mutter- und Impfpass

Da Impfpässe oft verlorengehen, überfüllt oder unleserlich sind, könnte ein zentraler elektronischer Speicherort hilfreich sein. Das sehen auch 43 Prozent der Ärztinnen und Ärzte so. Zu den ersten medizinischen Anwendungen der Gesundheitskarte werden Angebote wie der elektronische Impf- und Mutterpass  aber nicht gehören. Im ersten Schritt sind Notfalldaten und Daten des Medikationsplans dafür vorgesehen.

6. Einrichtungsübergreifende digitale Patientenakte

Sie soll ab spätestens 2021 kommen: die elektronische Patientenakte (ePA). Das Ziel: noch bessere Versorgungsmöglichkeiten dank gebündelter Patienteninformationen. Enthalten soll die Akte unter anderem Notfalldaten und den Medikationsplan. Parallel existierende elektronische Gesundheitsakten werden künftig – Stand jetzt – in die Akte integriert. 38 Prozent der Ärztinnen und Ärzte sehen in der einrichtungsübergreifenden elektronischen Patientenakte großes Potenzial – vor allem für die Patientenversorgung.

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