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Bei Ausgrabungen unter dem Caesarforum in Rom entdeckten Archäolog:innen eine Grube, die einst der Entsorgung von medizinischem Abfall des damaligen Krankenhauses Ospedale dei Fornari diente. Die darin enthaltenen Fundstücke lassen sich zum Teil auf das Jahr 1564 zurückdatieren. Was sich erstmal ziemlich außergewöhnlichanhört, gibt uns interessante Einblicke in die Geschichte medizinischer Abfallentsorgung und die Methoden der Seuchenbekämpfung von vor circa 500 Jahren.

Inmitten der freigelegten Fragmente befanden sich unter anderem rund 1.200 Glasscherben – offenbar Reste von antiken Urinflaschen. Diese Flaschen spielten eine wesentliche Rolle bei diagnostischen Verfahren wie der Uroskopie, die vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert gebräuchlich war.

Neben Urinflaschen, Krügen, Tellern und Schalen zur Aufbewahrung von Lebensmitteln sowie einigen persönlichen Gegenstände wie kleinen Keramikfiguren wurde auch verkohltes Holz gefunden. Das Vorhandensein von verbranntem Holz stimmt wiederum mit Aufzeichnungen des Krankenhauses aus dem 17. Jahrhundert überein. In diesen Darstellungenwurde das Verbrennen von Möbeln, Bettzeug und anderen Utensilien empfohlen, die mit hochinfektiösen Patient:innen in Kontakt gekommen waren. Die Versiegelung der Grube mit Lehm sollte eine vollständige Isolierung sicherstellen.

Die Forscher:innen wollen die Daten des Fundes nun nutzen, um die Geschichte der Krankheitsbekämpfung in dicht besiedelten Städten noch besser zu verstehen. Die vollständige Analyse findest du auf der Website der Cambridge University Press.