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Studium

Was du über den Masterplan Medizinstudium wissen solltest

Der »Masterplan Medizinstudium 2020« ist beschlossen – und sieht eine grundlegende Reform der Medizinerausbildung in Deutschland vor. Was das für angehende Ärztinnen und Ärzte genau bedeutet? Ein Überblick.

Weißer Kittel mit einem Stethoskop in der Hand.

Eine veränderte Studienstruktur und neu gewichtete Ausbildungsinhalte: Das sind zwei der zentralen Punkte des »Masterplans Medizinstudium 2020«, auf den sich Bund und Länder Ende März geeinigt haben. Mit der Reform soll unter anderem die Ausbildung von guten Allgemeinmedizinern stärker gefördert und der Praxisbezug im Studium intensiviert werden. Zusammengefasst umfassen die geplanten Änderungen vor allem folgende Punkte:

Mehr Praxisbezug 

Künftig wird die Lehre noch stärker darauf ausgerichtet, arztbezogene Kompetenzen zu vermitteln. Die Ausbildung soll sich bereits frühzeitig an den Bedürfnissen der Patienten orientieren. So werden Studierende früher Praxiserfahrung sammeln. Dabei wird unter anderem das Arzt-Patienten-Gespräch in den Mittelpunkt rücken. Zudem soll auch die fachübergreifende Zusammenarbeit weiter ausgebaut werden – etwa um später die Begleitung mehrfach und chronisch kranker Patienten zu erleichtern. 

Allgemeinere Inhalte 

Bislang konzentrierte sich die Ausbildung auf spezialisierte Fälle an den Universitätskliniken. Mit dem Masterplan wird dagegen angestrebt, dass die Studierenden alltägliche Erkrankungen in der ambulanten und stationären Praxis besser kennenlernen. Bund und Länder haben sich zum Beispiel darauf geeinigt, dass angehende Mediziner während des »Praktischen Jahrs« ein Quartal in der ambulanten Versorgung verbringen sollen. 

Neue Zulassungskriterien

Darüber hinaus sieht der Plan Veränderungen bei Prüfungen und der Auswahl der Studierenden vor. Beispielsweise sollen in Zukunft neben der Abiturnote mindestens zwei weitere Auswahlkriterien für die Zulassung zum Medizinstudium entscheidend sein. Stärkeres Gewicht wird nicht nur sozialen und kommunikativen Kompetenzen, sondern auch der Motivation für das Studium verliehen. Auch einschlägige Berufserfahrung wird für das Auswahlverfahren an Gewicht zunehmen. 

Eine Quote für Landärzte  

Um mehr Medizinstudierende für eine ärztliche Tätigkeit auf dem Land zu gewinnen, wird den Ländern eine Landarztquote ermöglicht. Dadurch können sie bis zu zehn Prozent der Medizinstudienplätze vorab vergeben – und zwar an Bewerber, die sich verpflichten, nach ihrer Ausbildung in der Allgemeinmedizin für bis zu zehn Jahre in der hausärztlichen Versorgung in unterversorgten ländlichen Regionen zu arbeiten. 

Mehr Wissenschaft  

Laut Masterplan sollen Praxiserfahrungen gefördert werden, allerdings ohne das wissenschaftliche Arbeiten zu vernachlässigen. Vielmehr wird der Umgang mit wissenschaftlichen Konzepten, Methoden und Befunden gestärkt und in der Ausbildung noch intensiver vermittelt. Ziel ist es, Ärztinnen und Ärzte zu befähigen, stets neue diagnostische und therapeutische Optionen berücksichtigen zu können. 

Bundesministerium für Gesundheit: Offizieller Beschlusstext des »Masterplans Medizinstudium 2020«

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