Investor:innen steigen in »Praxismarkt« ein
Die ärztliche Praxis als Investitionsobjekt? Immer mehr Unternehmen versprechen sich durch den Kauf von Praxen hohe Renditen. Eine Entwicklung, die mit Sorge betrachtet wird.
![Eine Kauffrau unterbreitet einem Praxisinhaber ein Kaufangebot. Eine Kauffrau unterbreitet einem Praxisinhaber ein Kaufangebot.](/fileadmin/user_upload/kbv-440-newsvisite-1-artikelbild_650x480.jpg)
Die eigene Praxis ist für viele Mediziner:innen eine Investition in die Zukunft und Arbeitsumgebung – sie rückt aber auch immer mehr in den Fokus internationaler Investor:innen. Laut einer Recherche des NDR-Politik-Magazins »Panorama 3« sind zum Beispiel mittlerweile über 500 Augenarztpraxen in Deutschland im Besitz internationaler Private-Equity-Gesellschaften, also außerbörslicher Kapitalbeteiligungsgesellschaften, die auf hohe Renditen ihrer Investitionen setzen. Zum Nachteil für Ärzt:innen, die eine eigene Niederlassung planen, denn durch die regionale Dominanz einzelner Anbieter und damit monopolartiger Strukturen wird es für sie problematischer, eine Praxis zu übernehmen. Und auch Patient:innen spüren die Auswirkungen: Zum Beispiel beschweren sie sich über das offensive Anbieten von individuellen Gesundheitsleistungen sowie erhöhte Preise. Nicht zuletzt steht eine regionale Anbieterdominanz in Kontrast zur freien Ärzt:innenwahl. Auswirkungen, die Ärzt:innenvertreter und Kassenärztliche Vereinigungen kritisch betrachten, weshalb sie sich für eine Regulierung der Praxisübernahmen aussprechen.