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Ärztetag fordert mehr Klimaengagement

Absicht allein reicht nicht

Auf dem 127. Deutschen Ärztetag wurde die Botschaft deutlich: Verantwortliche in Politik, Gesellschaft und Gesundheitswesen sind aufgerufen, Klimaschutz und Klimaanpassung voranzutreiben. Geeignete Maßnahmen dazu forderten die Anwesenden deshalb von allen Beteiligten.

Eine Illustration zeigt die Weltkugel von einem Stethoskop umgeben.
Klimaschutz ist auch ein Thema in der Medizin. Der Deutsche Ärztetag fordert mehr Maßnahmen. ©Jan Rasmus Handel

Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen der Menschheit. Auch im Gesundheitswesen müssen deshalb Rahmenbedingungen geschaffen werden, um Maßnahmen für mehr Klimaschutz zu ermöglichen. Dazu zählen beispielsweise Möglichkeiten für die individuelle Behandlungssituation, Einrichtungen in der medizinischen Versorgung und gemeinsames Handeln mit den weiteren verantwortlichen Akteuren in Politik und Gesellschaft. Angesichts der drohenden Gefahren genügten gute Absichten oder abstrakte Planungen längst nicht mehr, betonte der Ärztetag.

Klimaschutz vor Wirtschaftlichkeit

Die Abgeordneten sprachen sich dafür aus, eine klimafreundliche Versorgung im System der gesetzlichen Krankenversicherung zu ermöglichen. Dazu sollten die sozialgesetzlichen Regelungen so angepasst werden, dass Untersuchungs-, Behandlungs- und Verordnungsmaßnahmen, die dem Klimaschutz dienen, nicht durch das Wirtschaftlichkeitsgebot ausgebremst werden.

Wie kann es gelingen, dass Krankenhäuser, Medizinische Versorgungszentren, Arztpraxen und alle weiteren Leistungserbringer in die Lage versetzt werden, ihre baulich-technische Ausstattung klimafreundlich anzupassen? Erforderlich sei ein sektorenübergreifender Bundesfonds »Klimagerechtes Gesundheitswesen«, damit Investitionen überhaupt möglich sind.

Hitzeschutz dringend nötig

Die Sommer werden immer heißer. Der Ärztetag mahnte deshalb konkrete Maßnahmen zum Hitzeschutz an. Es dürfe nicht bei Absichtserklärungen bleiben. »Stattdessen sind auf allen Ebenen, vom Bund bis zu den Kommunen, sinnvoll aufeinander abgestimmte und, wo immer möglich, gesetzlich vorgeschriebene Hitzeschutzpläne erforderlich«, heißt es in dem Beschluss.

Bund, Länder und Kommunen wurden zudem aufgefordert, mit gezielten Förderprogrammen die Einrichtungen des Gesundheitswesens bei den baulichen Maßnahmen für einen ausreichenden Hitzeschutz zu unterstützen.

Müll vermeiden

Auch das Thema Müllreduktion ist wichtig. Die Verantwortlichen im Gesundheitswesen wurden dazu aufgerufen, ihre Anstrengungen zur Müllreduktion zu intensivieren. Notwendig seien Regelungen und gesetzliche Vorgaben, um zum Beispiel die Plastikverpackungen von Medikamenten weitestgehend abzuschaffen.

Klimaschutz zum Thema machen

In den eigenen Reihen intensiviert die Ärzteschaft ihre Bemühungen um mehr Klimaschutz. Unter anderem seien in der Ausbildung von medizinischem und psychologischem Fachpersonal die Themen Klimakrise, Anpassung an den Klimawandel und Gesundheitsschutz immer wichtiger und prominenter zu platzieren. Zudem sollen bei der Erstellung von gesundheitsbezogenen Leit- und Richtlinien auch die Folgen für das Klima abgeschätzt werden.

 

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Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) ist die Dachorganisation aller 17 Kassenärztlichen Vereinigungen und vertritt die Interessen von Vertragsärzt:innen und Psychotherapeut:innen auf Bundesebene. Auf »Lass dich nieder!« gibt das Redaktionsteam Medizinstudierenden nützliche Tipps rund ums Studium und teilt Erfahrungen und Fakten rund um die ärztliche Niederlassung.

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