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So gehst du auf Nummer sicher

Alles abgesichert? Diese Versicherungen brauchst du

Versicherungen, Verträge, Tarife – das erscheint erst einmal unübersichtlich. Aber gerade als Ärztin oder Arzt mit eigener Praxis sind solche Absicherungen enorm wichtig. Welche du unbedingt brauchst, erfährst du hier.

Ein Medizinstudent überlegt sich, welche Versicherungen er für die Praxis braucht.
Die richtige Absicherung in der Praxis ist wichtig: Doch welche Versicherung sind ein Muss und welche sind überflüssig? ©unsplash/austindistel, Illustration: Jan Rasmus Handel

Lesedauer: 3 Minuten

Berufshaftpflicht

Ein Patient verklagt dich, was nun? Die Berufshaftpflicht ist eine existenzielle Absicherung, die jede Ärztin und jeder Arzt benötigt. Sie ist für praktizierende Medizinerinnen und Mediziner in Deutschland vorgeschrieben. Die Deckungssumme aber ist individuell zu vereinbaren. Empfohlen werden mindestens 5 Millionen Euro, je nach Schaden kann dies allerdings auch zu wenig sein. Wichtig ist hier eine kompetente Beratung, die auch auf dein Tätigkeitsfeld eingeht und das in den Berechnungen berücksichtigt. Denn je nach Einsatzgebiet gibt es natürlich unterschiedliche Risiken in der Behandlung, zum Beispiel bei Chirurgen oder Notfallmedizinern. Die Haftpflicht schützt dich übrigens auch vor Ansprüchen, falls du jemandem auf der Straße Erste Hilfe leistest und einen vermeintlichen Fehler begehst. 

Die Berufshaftpflicht springt in der Regel in diesen Fällen ein:

  • Schadensersatzansprüche im Personen-, Sach- oder Vermögensschadensbereich von Patienten, die unmittelbar oder indirekt im Zusammenhang mit der ärztlichen Tätigkeit stehen
  • außerdienstliches Risiko wie Erste Hilfe oder Behandlungen im Bekanntenkreis
  • freiberufliche Berufsausübung
  • Bei einer eigenen Niederlassung sind auch die Praxisangestellten über die Berufshaftpflichtversicherung abgesichert
  • Bei unerlaubten Handlungen während des Studiums kann eine entsprechende Versicherung Haftung übernehmen
  • Fahrlässigkeit

Welche Punkte konkret in deinem Vertrag stehen, ist individuell und sollte immer geprüft und auf deinen Arbeitsalltag angepasst werden. 

Bist du im Studium oder als Assistenzärztin oder -arzt angestellt, bist du meist über das Krankenhaus abgesichert. Dennoch kann eine separate Berufshaftpflicht sinnvoll sein. 

Vermögensschadenhaftpflichtversicherung

Erleidet ein Patient einen finanziellen Schaden durch deine Beratung, kannst du dich schnell mit Regressansprüchen herumschlagen. Diese können hoch und existenziell gefährdend ausfallen. Deshalb ist in Deutschland die Vermögensschadenhaftpflichtversicherung für alle Ärztinnen und Ärzte gesetzlich vorgeschrieben. Oft wird sie in die Berufshaftpflicht integriert.  

Krankenversicherung und Arbeitsunfähigkeit

Auch du kannst mal krank werden und Hilfe von einem Kollegen brauchen. Deshalb ist eine Krankenversicherung ein Muss. Genauso besteht für Medizinerinnen und Mediziner die Gefahr einer Dienst- oder Berufsunfähigkeit. Eine entsprechende Versicherung sichert dich ab und ist in der Regel günstiger, je niedriger das Eintrittsalter ist. Deshalb ist es wichtig, sich früh darum zu kümmern. 

Praxisräume und Inventar absichern

Mit eigener Praxis ist eine Absicherung für Personen-, Sach- und Eigenschäden enorm sinnvoll. Die Geschäftsinhaltsversicherung umfasst zum Beispiel alle Schäden an eigenen, gemieteten und geleasten Vermögensgegenständen. Versichert sind Schäden, die durch Feuer, Wasser, Sturm, Hagel oder auch Einbruch entstehen. Und die Anschaffung defekter oder entwendeter Geräte wie EKG, Ultraschall oder Behandlungsstühle kann sehr schnell sehr kostspielig werden. Für Computer und andere wertvolle IT-Geräte kommt eine zusätzliche Versicherung ins Spiel. Meist springt hier die Elektronik- und Rechtsschutzversicherung ein.  

Betriebsunterbrechungsversicherung

Kannst du deine Praxis beispielsweise aufgrund von Wasser-, Feuer- oder Einbruchschäden einige Zeit nicht öffnen, hast du starke finanzielle Einbußen. Dennoch müssen Fixkosten wie Miete oder die Gehälter für deine Mitarbeiter weitergezahlt werden. Die Betriebsunterbrechungsversicherung sichert dich für diesen Fall ab. Vorteil: Die Kosten sind als Betriebsausgabe sogar steuerlich absetzbar. 

Für alle Absicherungen gilt: Lass dich beraten. Im Service-Center der Kassenärztlichen Vereinigung KV-Center vor Ort und ganz konkret bei einem Versicherungsfachmann. Jeder Bedarf ist unterschiedlich und sollte auch individuell erfüllt werden.  

 

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