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Praxismarketing

Hier könnte deine Werbung stehen.

Endlich – du hältst die Schlüssel für deine eigene Praxis in den Händen. Du hast den richtigen Sitz für dich gefunden, kompetente Mitarbeitende eingestellt und die Räumlichkeiten ganz nach deinem Gusto gestaltet. Aber du hast noch viel mehr Möglichkeiten, deiner Niederlassung einen eigenen Anstrich zu verleihen. Ein Praxismarketingkonzept kann dir dabei helfen.

Eine Ärztin und ein Designer sitzen gemeinsam an einem Schreibtisch.
Praxismarketing bietet dir viele Möglichkeiten, deiner Niederlassung einen eigenen Anstrich zu verleihen. ©iStock/ Wavebreakmedia

Lesedauer: 7 Minuten

Praxismarketing hat viele Facetten. Es umfasst die Website deiner Niederlassung, auf denen sich Patient:innen über deine Leistungen oder auch Kontaktdaten informieren können. Aber auch Anzeigen in Zeitungen, mit denen du auf dich aufmerksam machst und ebenso die Ausarbeitung des Erscheinungsbildes deiner Praxis. Bevor du jedoch in die große Trickkiste der Marketingmedien und -kanäle greifst, steht zu Beginn ein wichtiger Schritt: Mache dir Gedanken darüber, als wer oder was du mit deiner Praxis wahrgenommen werden willst.  

Praxismarketing: Die richtige Basis

Bist du als Hausarzt oder Hausärztin der feste Bezugspunkt für Patient:innen? Oder bist du zum Beispiel Spezialist:in und erste Ansprechstelle für besonders knifflige Fälle? Sprich: Welche Leistungen stehen in deiner Praxis im Mittelpunkt und welche Menschen möchtest du damit erreichen? 

Nimm dir ruhig Zeit für die Antwort auf diese Frage, denn sie bildet den Kern deiner »Praxismarke«. Im besten Fall ziehst du dir dafür auch dein Praxisteam zu Rate. Schließlich sind auch sie ein Aushängeschild deiner Praxis, ihr solltet also am gleichen Strang ziehen. Gleichzeitig kannst du, je nach Menge deiner Marketingmaßnahmen, Verantwortlichkeiten verteilen. 

Hast du den Kern deiner Praxismarke gefunden, verfügst du über die richtige Grundlage für alle weiteren Maßnahmen, die du im Rahmen des Praxismarketings umsetzen willst. Doch auch der folgende Step bildet eine wichtige Basis für einen einheitlichen Praxisauftritt: der visuelle Auftritt deiner Niederlassung, das sogenannte Corporate Design. Dazu gehören unter anderem die Gestaltung eines Logos, Farbauswahl, Schriftart und auch die einheitliche Gestaltung von Print- und Webmedien. So erlangst du mit deiner Niederlassung schnell einen optischen Wiedererkennungswert und transportierst gleichzeitig deinen Markenkern durch die Gestaltung.  

Ein guter Plan

Dein Markenkern und Corporate Design stehen? Dann kannst du auf dessen Basis konkrete Medien und Maßnahmen entwickeln, um den Auftritt deiner Praxis zu gestalten und auf Patient:innen zuzugehen. Besonders wichtige Kanäle sind zum Beispiel die eigene Internetseite sowie eine Broschüre. Mit diesen beiden Medien kannst du deine Patient:innen sowohl analog als auch digital über dein Leistungsangebot informieren, zeigst Kontaktmöglichkeiten auf und gibst Eindrücke aus deiner Praxis. Wichtig: Willst du Fotos einbinden, sorge für eine gute Optik des Bildmaterials. Dies unterstreicht den professionellen Auftritt deiner Praxis. 

Neben der Website und einer Praxisbroschüre stehen dir auch viele weitere Medien zur Wahl:

  • Eine eigene Visitenkarte mit den wichtigsten Kontaktdaten und Leistungen
  • Ein individuelles Praxisschild - Briefbögen zur Kommunikation
  • Rezeptvordrucke, zum Beispiel für Privatrezepte
  • Detaillierte Flyer zu einzelnen Leistungen
  • Give-aways in geringem Wert, zum Beispiel Kalender, Blöcke oder Stifte, die du in deiner Praxis auslegst  

Du kannst auch nochmal die Gestaltung und Einrichtung deiner Praxis überdenken – zum Beispiel den Eingangsbereich oder das Wartezimmer hinsichtlich der Farben deines Corporate Designs angleichen. 

Steigere deine Reichweite

Was außerdem zum Praxismarketing gehört: In der Zeitung, in Magazinen oder auf Websites mit Anzeigen auf dich aufmerksam zu machen. Beachte dabei, dass du dir die Medien nicht wie einen bunten Blumenstrauß zusammenpicken solltest, sondern den Kanal aussuchst, wo deine Zielgruppe sitzt. Ein älteres Publikum erreichst du normalerweise in Printmedien wie der Tagespresse oder Lokalanzeigern. Jüngere Patient:innen erreichst du gut über das Internet – vielleicht sogar mit einem eigenen Social-Media-Kanal, über den du Einblicke in deinen Praxisalltag und spezielle Leistungen gibst. 

Praxismarketing: Was musst du beachten?

Du siehst, es gibt eine ganze Menge an Möglichkeiten, um den »Markenkern« deiner Praxis zu gestalten und auf ihn aufmerksam zu machen. Jedoch sind dir in deiner Kommunikation auch Grenzen gesetzt. Was du im Rahmen deines Praxismarketings auf jeden Fall vermeiden musst, ist die sogenannte berufswidrige Werbung, die anpreisend, irreführend oder vergleichend ist. Konkret bedeutet das:

  • Anpreisende Werbung beschreibt übertriebene, reißerische Mittel: zum Beispiel Informationen, die nichts aussagen oder keinen prüfbaren Inhalt haben.
  • Irreführende Werbung ruft bewusst Fehlvorstellungen bei Patient:innen vor, zum Beispiel durch Scheinqualifikationen oder unbelegbare Alleinstellungsmerkmale.
  • Vergleichende Werbung setzt Stärken und Schwächen in Bezug zu anderen Praxen oder Instituten.
  • Besondere Regeln gelten außerdem, wenn du über konkrete medizinische Verfahren informierst. In dem Fall darfst du nicht mit Krankengeschichten, Empfehlungen, Gutachten oder auch Äußerungen Dritter werben.  

Fokussiere dich stattdessen auf sachliche, berufsbezogene Informationen – zum Beispiel zu deiner Weiterbildung und zu deinen Zusatzbezeichnungen sowie das Herausheben spezieller Tätigkeitsschwerpunkte, die zum regelmäßigen Angebot deiner Praxis gehören. Zur Sicherheit kannst du dich hierfür mit deiner zuständigen Ärztekammer in Verbindung setzen.  

Beachte auch: Du darfst Anzeigen in Zeitungen schalten, jedoch keine eigenen Beilagen produzieren. Auch was die Verbreitung von Informationsmaterial und Give-aways an Orten außerhalb deiner Praxis angeht, musst du Regeln beachten. Hinweise auf deine Praxis darfst du zum Beispiel nicht bei anderen gesundheitlichen Leistungsträgern wie Apotheken auslegen. 

Behalte den Überblick

Wenn du den passenden Maßnahmen-Katalog für deine Praxis zusammengestellt hast, heißt es: Überblick behalten. Denn einige Aufgaben, wie das Corporate Design oder die Erstellung von Printmedien, sind zwar irgendwann abgeschlossen, aber bei länger dauernden oder kontinuierlichen Maßnahmen solltest du den Überblick behalten. Erstelle zum Beispiel eine Statusliste, in der du alle Maßnahmen notierst, ihren Stand niederschreibst und diese regelmäßig updatest. So bist du stets über den aktuellen Stand deiner Aktionen informiert und hast alle Zügel in der Hand für ein erfolgreiches Praxismarketing.

Schaue genau, was zu deiner Vorstellung von Arbeitsalltag und Tätigkeit passt, frage auch kompetente Kolleg:innen nach ihren Erfahrungen. Dann findest du die für dich passende Stelle. 

 

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