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Mehrgenerationenpraxis

Hautsache Familie

Mehrere Generationen in einer Praxis? Kommt gar nicht so selten vor. Bei Familie Mensing leiten gleich drei Dermatologen eine Hamburger Hautarztpraxis.

Zwei Generationen von Ärzten stehen auf dem Praxisflur und besprechen eine Diagnose.
Wenn Vater und Sohn in einer Praxis arbeiten, können beide von den Stärken des anderen profitieren. ©istockphoto.com/HRAUN

Lesedauer: 4 Minuten

»Die Patientinnen und Patienten wundern sich schon manchmal, wie das gut gehen kann. Das sei doch ungewöhnlich«, lacht Prof. Dr. Hartwig Mensing. Dabei ist für das Familienoberhaupt ganz klar, warum die Arbeit mit seinen zwei Söhnen Christian und Cornelius in der Mehrgenerationenpraxis so gut funktioniert: »Das familiäre Vertrauensverhältnis ist der Schlüssel.«  

Interesse für Dermatologie früh geweckt

Und das ist sicher der Grund dafür, warum die Söhne sich überhaupt einen Einstieg in die Praxis des Vaters vorstellen konnten. Druck aus der Familie gab es jedenfalls nicht, wie Prof. Mensing betont: »Wir haben beiden Söhnen gegen Ende der Schulzeit nahegelegt, sich alle Möglichkeiten offenzuhalten, aber beide haben sich für die Medizin entschieden.« Auch nach Studienabschluss war für Christian und Cornelius klar, dass der Facharzt in der Dermatologie gemacht wird. Vielleicht wurde das Interesse für die Fachrichtung schon früh geweckt. »Als meine Söhne noch Kleinkinder waren, habe ich sie mit zu Visiten ins Krankenhaus genommen und auch auf Vortragsreisen, um so viel Zeit wie möglich mit ihnen zu verbringen.« So ist unterbewusst vielleicht der Grundstein für das Interesse an der Dermatologie gelegt worden.  

Zwei Generationen unter einem großen Dach

Vor der Niederlassung war Prof. Mensing von 1978 bis 1994 im Hautklinikum des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf tätig, unter anderem als Oberarzt und kaufmännischer Leiter. »Nachdem ich keine weitere Perspektive dort sah, habe ich mich 1994 im Hamburger Norden mit meiner ersten Praxis niedergelassen.« 2004 folgte der Umzug in eine 100 Quadratmeter große Praxis, in der 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Praxis sowie im angeschlossenen dermatohistopathologischen Labor und einem zur Firma gehörenden Kosmetikinstitut arbeiten. Die Söhne Christian und Cornelius sind seit 2010 bzw. 2012 mit in die Praxis, das Dermatologische Ambulatorium Hamburg-Alstertal, integriert. 

»Keiner muss sich unterordnen«

Platz genug also, damit sich Vater und Söhne aus dem Weg gehen? »Nein, außer den üblichen Differenzen bei Kleinigkeiten gibt es keine Zwistigkeiten zwischen uns«, sagt Prof. Mensing. Auch die Söhne stimmen zu: »Die Vorteile überwiegen ganz klar. Im Familienverbund haben alle das gleiche Ziel. Und keiner muss sich dem anderen unterordnen«, sagt Christian. Cornelius ergänzt: »Wir haben alle ein gemeinsames Interesse am Fortbestand und an der Entwicklung unseres Fachbereichs.« Dass der Vater mit seinen mehr als 40 Jahren Berufserfahrung viel vermitteln kann, steht außer Frage: »Wir profitieren von der Expertise unseres Vaters, der schon fast alles gesehen hat in seiner Karriere«, sagt Cornelius. »Oft hat er noch eine Idee und kann in ungewöhnlichen Fällen eine Diagnose stellen«, fügt Christian an.   Dafür weiß der Vater aber auch, wo die Stärken der jungen Generation liegen: »In einer Praxis gibt es natürlich auch Notwendigkeiten wie Internetauftritt oder Werbung. Da haben meine Söhne sicher den besseren Zugriff.« Und die Patientinnen und Patienten? »Einige der Älteren bestehen schon auf der Behandlung durch den Professor, aber insgesamt ist die Resonanz auf unsere Mehrgenerationenpraxis absolut positiv«, sagen die Söhne unisono.  

Nächste Generation am Start

Für Nachwuchs in den eigenen Reihen ist auch schon gesorgt, wie Prof. Mensing verrät: »Die älteste Enkeltochter hofft nach dem Abitur auf einen Medizinstudienplatz.« Vielleicht gibt es in einigen Jahren also eine Hautärztin der dritten Generation bei Mensings. 

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