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News-Visite

Das erste garantiert unvollständige News-Format

Von neuen Förderprogrammen über aktuelle Streitthemen bis zu Veranstaltungstipps: Wir führen durch den medizinischen Informations-Dschungel. Ob das gelingt? Mal schauen. Das erste garantiert unvollständige News-Format für junge Medizin.

Buntes Sprachrohr mit dem Titel News-Visite.

And the oscar goes to … Harvard. So klänge das, wenn der Erstplatzierte der weltweiten Hochschulrangliste „QS World University Ranking“ eine goldüberzogene Statue auf einer Filmrolle bekommen würde. Das ist zwar nicht so, trotzdem: Glückwunsch. Neben dem Medizinstudium in Harvard genießen die britischen Universitäten Oxford und Cambridge das größte Renommee. Sie erreichten im kürzlich veröffentlichten Ranking in der Kategorie Medizinstudium die Plätze zwei und drei. In Deutschland ist demnach das Medizinstudium an der Charité Berlin am renommiertesten. Es belegt weltweit Rang 33 von 500 Rängen. Auf Platz 40 folgt die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und auf Platz 41 die Ludwig-Maximilians-Universität in München. Die Ergebnisse basieren unter anderem auf Arbeitgeberaussagen und auf Zitierungen der Forschungsveröffentlichungen der jeweiligen Universität. 

Bis zu 75.000 Euro fürs Regelstudium 

Es muss ja nicht immer gleich Harvard sein. Wer an einer deutschen Hochschule Medizin studiert, hat die Chance auf ein neues Stipendium. Die Landesregierung Brandenburg bietet Medizinstudierenden monatlich 1000 Euro, wenn sie sich verpflichten, nach dem Studium fünf Jahre in ländlichen Regionen zu arbeiten. So ist eine Förderung des gesamten Regelstudiums von bis zu 75.000 Euro möglich. Nur mal so zum Vergleich: Damit ließen sich mehr als 150.000 Spreewälder Gewürzgurken kaufen. 

Mit Gurken kann man in Bayern zwar niemanden locken, dagegen sollten bis zu 90.000 Euro ein Anreiz sein. So viel Fördergeld ist die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns bereit, im Rahmen neuer Förderprogramme für eine Niederlassung oder Praxisübernahme in bestimmten Regionen zu zahlen – das gilt für Hausärztinnen und -ärzte sowie für Augenärztinnen und -ärzte. Hinzu kommen viele weitere Fördermaßnahmen: etwa für die Anstellung einer Ärztin oder eines Arztes der jeweiligen Fachgruppe. 

Vom Fördern zum Fordern: Forderungen gab es nämlich auch jede Menge in den vergangenen Wochen. Während des deutschen Ärztetags forderte die Ärzteschaft angesichts einer alternden und kränker werdenden Gesellschaft deutlich mehr Medizinstudienplätze. 2000 zusätzliche Plätze sollen es am besten sein. Dass das nicht jeder so sieht, verdeutlicht ein Beitrag des Deutschlandfunks, in dem eine Medizinstudentin zum Thema Ärztemangel betont: „Das löst man einfach nicht, wenn man einfach nur mehr Leute zum Studium zulässt.“ Für sie wäre es wichtiger, sich des Themas Interprofessionalität anzunehmen und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Gesundheitsberufen zu verbessern. 

Neues von den „jungen Ärzten“

Die Bedarfe medizinischer Versorgung sind zuletzt auch in Nordrhein-Westfalen heiß diskutiert worden. Denn NRW will als erstes Bundesland die Landarztquote einführen. Von den Plänen sind mehr als sieben Prozent der Studienplätze für Humanmedizin betroffen. Sie sollen ab dem Wintersemester 2019/2020 an junge Menschen vergeben werden, die versprechen, sich nach ihrem Medizinstudium auf dem Land niederzulassen. Während Befürworter von einer Maßnahme sprechen, die den Nerv der Zeit trifft, befürchten Gegner gar eine Stigmatisierung von Haus- und Landärzten. Doch die Landarztquote scheint sich durchzusetzen. Auch in anderen Bundesländern ist sie geplant. Dazu gehören unter anderem Bayern, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Um das noch zu ändern, bräuchte es wohl ein Video von Rezo. 

Ähnlich sicher wie die teilweise Einführung der Landarztquote ist der Ausstieg aus der Kohleförderung. Um die Folgen des Ausstiegs für die Lausitz abzuschwächen, ist in Cottbus der Aufbau einer medizinischen Fakultät geplant. Zum Wintersemester 2023/2024 sollen dort die Ersten mit ihrem Medizinstudium beginnen. 

Und wem das nicht genug positive Nachrichten waren: Der Sommer ist gerettet – zumindest für 2,6 Millionen Menschen. So viele schalten im Schnitt bei der ARD-Serie „In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte“ ein und dürfen sich jetzt über neue Krankenhausgeschichten freuen. Denn die Serie kommt verfrüht aus der Sommerpause. Die nächste Folge ist am 11. Juli zu sehen. Und wem die letzte Nachricht eine zu viel war: Wenn man Zeige- und Mittelfinger verbindet und vor diesen Absatz hält, landet man wieder bei der geplanten medizinischen Fakultät in Cottbus. So oder so: good news.

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