Chatbot als Therapiebegleiter
Es gibt ein neues Versorgungsangebot für junge Menschen mit Depressionen. Die Universität Greifswald erprobt mit zahlreichen Partnern ein besonderes Programm mit dem Namen „intelligente, Chatbot-assistierte ambulante Nachsorge“, kurz iCAN.

Der Chatbot soll gerade in der Zeit nach einem Klinikaufenthalt Jugendlichen und jungen Erwachsenen dabei helfen, wieder im Alltag und im Leben Fuß zu fassen. Die Erfahrung zeigt, dass gerade diese Gruppe von Betroffenen oft nicht weiß, an wen sie sich wenden soll, um eine ambulante Therapie zu beginnen.
Die App iCAN setzt genau da an: Sie bietet Betroffenen drei Monate lang nach der Entlassung aus der Klinik individuelle Begleitung durch Telefongespräche mit Psycholog:innen an. Außerdem können die Patient:innen an einem Chatbot-gestützten Training teilnehmen. Die App besitzt darüber hinaus einen Navigator, der bei der Suche nach einer Anlaufstelle für ambulante Psychotherapie oder psychiatrische Weiterbehandlung hilft.
Die groß angelegte klinischen iCan-Studie unter der Leitung von Prof. Dr. Eva-Lotta Brakemeier und dem Psychologen Stefan Lüttke von der Universität Greifswald ist eine Kooperation von Expert:innen für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Universität Greifswald und Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg sowie Expert:innen für Gesundheitspsychologie der Universität Greifswald. An dem Projekt sind neben zahlreichen Krankenkassen auch Kliniken beteiligt sowie Berufs- und Fachverbände, die Bundespsychotherapeutenkammer und die Stiftung Deutsche Depressionshilfe.